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Studie: Derselbe Gesichtsausdruck kann für verschiedene Menschen unterschiedliche Bedeutungen haben

Die Forscher verwendeten einen Algorithmus, um es den Menschen zu ermöglichen, zu verfeinern, wie der Gesichtsausdruck einer bestimmten Emotion ihrer Meinung nach aussehen sollte. Die Ergebnisse zeigen tiefgreifende individuelle Unterschiede, was darauf hindeutet, dass derselbe Gesichtsausdruck für verschiedene Menschen unterschiedliche Bedeutungen haben kann.

Bisher war die Forschung zur Interpretation emotionaler Ausdrücke begrenzt, weil experimentelle Werkzeuge, die Gesichtsausdrücke darstellen, zu einfach waren. In einem in der Zeitschrift Proceedings of the National Academy of Sciences veröffentlichten Artikel verbesserten die Forscher die verfügbaren Tools durch die Verwendung von 3D-Avataren. Sie wendeten genetische Algorithmen auf die Avatare an, sodass Benutzer die Gesichtsausdrücke der Avatare schrittweise verfeinern konnten, bis sie der Meinung waren, dass der Ausdruck widerspiegelte, wie eine bestimmte Emotion ihrer Meinung nach aussehen sollte.

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Insgesamt 336 Personen nutzten die Avatare dann, um Gesichtsausdrücke zu erzeugen, die Glück, Angst, Traurigkeit und Wut repräsentieren. Die Forscher fanden heraus, dass die von den Menschen erzeugten Ausdrücke sehr unterschiedlich waren, was darauf hindeutet, dass Menschen unterschiedliche Gesichtsausdrücke mit demselben emotionalen Zustand in Verbindung bringen.

Die Forscher verwendeten dann auch einen Standard-Emotionserkennungstest bei den Personen, die die Ausdrücke auf den Avataren generiert hatten. Die Forscher fanden heraus, dass Unterschiede in der Leistung der Personen dadurch erklärt wurden, wie genau die Standardtestausdrücke mit dem Ausdruck übereinstimmten, den sie mit dem Avatar erstellt hatten.

Unsere Studie beweist, dass wir nicht davon ausgehen können, dass es ein gemeinsames Verständnis dafür gibt, welche Emotionen unterschiedliche Gesichtsausdrücke widerspiegeln. Es scheint, dass die individuellen Reaktionen der Menschen auf verschiedene Gesichtsausdrücke mehr mit ihrem einzigartigen Verständnis des Gesichtsausdrucks zu tun haben, als damit, wie sie innerlich Emotionen verarbeiten und darauf reagieren. Dies könnte wichtige Konsequenzen für das klinische Verständnis bestimmter Erkrankungen haben, bei denen Menschen auf einen Gesichtsausdruck „atypische“ Reaktionen zu zeigen scheinen.“

Isabelle Mareschal, Co-Autorin der Studie, Professorin für visuelle Kognition an der Queen Mary University of London

Die Forscher empfehlen, dass die zukünftige Forschung zur Emotionsverarbeitung von Methoden und Stimuli wegkommen sollte, die Stereotypen entsprechen, und Ansätze bevorzugen sollte, die für mehr Vielfalt und Ausdrucksreichtum sorgen.

Quelle:

Queen-Mary-Universität London

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Daniel Wom

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