Integration von AYUSH in Indiens Gesundheitssystem: Kontext, Chancen und Herausforderungen

In Indien gibt es Bestrebungen, das öffentliche Gesundheitssystem vielfältiger zu gestalten, indem traditionelle Heilmethoden wie Ayurveda, Yoga, Unani, Siddha und Homöopathie (alle zusammen als AYUSH bekannt) mit der modernen medizinischen Versorgung verbunden werden. Dies ist ein bedeutender Wandel in der Gesundheitspolitik, der neue Möglichkeiten schafft, die Zusammenarbeit zwischen schulmedizinischen Ansätzen und alternativen Heilmethoden zu erkunden. Ziel ist es, ein Gesundheitssystem zu schaffen, das mehrere medizinische Traditionen nebeneinander akzeptiert und integriert.

Die Umsetzung dieser Politik hängt stark von lokalen Gegebenheiten ab, seien es gesellschaftliche Überzeugungen oder politische Rahmenbedingungen, die beeinflussen, wie dieser innovative Ansatz in die Praxis umgesetzt wird. Eine qualitative Fallstudie hat untersucht, wie verschiedene Umstände die Integration beeinflussen und welchen Spielraum die Praktizierenden in diesem Kontext haben.

Die Ergebnisse der Untersuchung weisen darauf hin, dass in den Bereichen Gesundheitsverwaltung und -einrichtungen bestehende administrative Strukturen sowie Mängel an Ressourcen und Kapazitäten den Zugang zu AYUSH-Medikamenten erschweren. Auf Gemeinschaftsebene erleichtert jedoch die Akzeptanz traditioneller Methoden in ländlichen Gegenden die Integration in die formale Gesundheitsversorgung. Darüber hinaus spielen professionelle Organisationen und die Medien eine entscheidende Rolle, indem sie die Gesundheitsdienste zur Verantwortung ziehen und den integrativen Prozess unterstützen.

Interessanterweise zeigt die Studie auch, wie sich AYUSH-Ärzte in den bestehenden Hierarchien des Gesundheitssystems bewegen, obwohl Wissenslücken über das System bestehen und die moderne Medizin vorherrschend ist.

Mögliche zukünftige Entwicklungen:

Wenn die Integration von AYUSH in das formelle Gesundheitssystem erfolgreich voranschreitet, könnte dies zu einer breiteren Akzeptanz und einem größeren Angebot von komplementären Behandlungsmethoden führen. Dies könnte die Gesundheitsversorgung in Indien vielfältiger und zugänglicher machen, insbesondere in ländlichen Gebieten, in denen traditionelle Heilmethoden ohnehin schon populär sind. Des Weiteren könnte ein effektives Zusammenspiel der verschiedenen Systeme die Versorgungsqualität und Patientenzufriedenheit verbessern.

Grundlegende Begriffe und Konzepte:

• AYUSH: Ein Akronym, das für Ayurveda, Yoga & Naturopathy, Unani, Siddha und Homöopathie steht.
• Integration: Der Prozess, traditionelle Heilmethoden in die moderne medizinische Versorgung zu integrieren.
• Biomedizin: Die konventionelle westliche Medizin, die auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basiert.
• Komplementär- und Alternativmedizin: Medizinische Ansätze, die zusätzlich oder als Alternative zur konventionellen Medizin angewandt werden.
• Gesundheitssystem-Hierarchien: Strukturelle Schichten innerhalb eines Gesundheitssystems, die Macht und Entscheidungsbefugnisse prägen.

Integration von AYUSH in Indiens Gesundheitssystem: Kontextuelle Einflüsse und Herausforderungen

Diese Forschungsstudie untersucht die Integration von AYUSH (Ayurveda, Yoga & Naturheilkunde, Unani, Siddha und Homöopathie) in das öffentliche Gesundheitssystem Indiens, wobei der Fokus auf den komplexen Wechselwirkungen mit der konventionellen biomedizinischen Versorgung und den kontextuellen Einflüssen liegt, die diesen Prozess prägen.

Wichtige Kontextuelle Einflüsse

• Verwaltung und Gesundheitseinrichtungen: Vorhandene Verwaltungssysteme sowie Ressourcen- und Kapazitätsmängel begrenzen den Zugang zu AYUSH-Medikamenten und die Kooperationsmöglichkeiten zwischen biomedizinischen und AYUSH-Ärzten.
• Kommunale und gesellschaftliche Akzeptanz: In ländlichen Bereichen wird AYUSH verstärkt akzeptiert, was die Integration in die formale Gesundheitsversorgung erleichtert. Professionelle Organisationen und Medien spielen eine unterstützende Rolle bei der Rechenschaftspflicht der Gesundheitsdienste.

Agentur der Praktizierenden

Die Studie zeigt, dass AYUSH-Praktizierende innerhalb dieser kontextuellen Einflüsse die Hierarchien des Gesundheitssystems navigieren. Sie begegnen Herausforderungen bezüglich des Systemwissens vor dem Hintergrund der medizinischen Dominanz im System.

Konflikte und Synergien

Die Implementierung einer integrativen Gesundheitspolitik ist eng mit den spezifischen lokalen, gesellschaftlichen und politischen Kontexten verbunden, die die Wirkung der Interventionen maßgeblich beeinflussen. Trotz der Herausforderungen bietet die Integration Chancen für Synergien zwischen konventioneller und komplementärer Medizin.

Die Ergebnisse dieser Fallstudie liefern wertvolle Einblicke in die praktische Implementierung von Gesundheitspolitik in pluralistischen Systemen. Die Integration von AYUSH kann als Modell für andere Länder dienen, die ähnliche integrative Ansätze verfolgen. Detaillierte Ergebnisse und Diskussionen sind in der vollständigen Studie zu finden unter: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/37222411