Neue Methode eröffnet Weg zum gezielten Angriff auf die Moleküle, die für das Wachstum des HIV-Virus verantwortlich sind
Eine neue Methode könnte es ermöglichen, die gefährlichsten Teile des HI-Virus zu identifizieren und gezielt anzugreifen.
Forscher am KTH Royal Institute of Technology in Schweden entwickelten eine Methode zur Beleuchtung viraler Moleküle, die ein- und ausschalten, wodurch genauere Messungen des fortschreitenden Wachstums eines Virus möglich sind, als dies derzeit möglich ist. KTH-Forscherin Ilaria Testa sagt, die Methode ermögliche es, zu verfolgen, welche Moleküle im HIV-Virus für das Wachstum unerlässlich seien.
Dieses Wissen könnte bei der Suche nach Therapien für HIV-positive Patienten genutzt werden, da es helfen kann, zu identifizieren, welche Moleküle blockiert werden müssen, um das Wachstum des Virus zu verhindern.“
Ilaria Testa, Forscherin, KTH Royal Institute of Technology
Über die Forschung wurde letzte Woche in der Fachzeitschrift Nature Biotechnology berichtet. Es wurde im Science for Life Laboratory (SciLifeLab) in Stockholm durchgeführt.
Der Schlüssel zur Identifizierung, ob Moleküle an andere Proteine binden, besteht darin, zu messen, wie schnell sich die Moleküle drehen. So wie größere Objekte normalerweise langsamer rotieren als kleinere, dreht sich ein Molekül umso langsamer, je mehr Masse es ansammelt.
KTH-Forscherin Ilaria Testa sagt, die Methode verbessere eine häufig verwendete Form der Fluoreszenztechnik, die nur die schnelle Rotation von Molekülen messen könne. Aber solche Techniken sind blind für die typische, langsamere Rotation menschlicher Proteine.
Die Forscher dotierten ein HIV-Viruspartikel mit speziell konstruierten Fluorophonen, die sich selbst ein- und ausschalten, so dass sie die Orientierung des Moleküls hervorheben. Mit längeren An- und Aus-Zuständen ermöglichen diese Fluorophone – oder reversibel photoschaltbare fluoreszierende Proteine – die Identifizierung langsamer Rotation wachsender Moleküle.
„Wir haben gezeigt, dass die Methode verwendet werden kann, um den Reifezustand von HIV zu identifizieren und mehr darüber zu erfahren, wie Viren wie HIV fortschreiten“, sagt Testa.
Quelle:
KTH Die Königliche Technische Hochschule
Referenz:
Volpato, A., et al. (2022) Ausweitung der Fluoreszenzanisotropie auf große Komplexe mit reversibel schaltbaren Proteinen. Naturbiotechnologie. doi.org/10.1038/s41587-022-01489-7.
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