Unverheiratete Personen 80% häufiger auf depressiven Symptome im Vergleich zu verheirateten Kollegen erleben

Die Forscher schlagen vor, dass die niedrigeren Depressionsraten bei verheirateten Paaren auf den Austausch sozialer Unterstützung, einen besseren Zugang zu wirtschaftlichen Ressourcen und einen positiven Einfluss auf das Wohlergehen des anderen zurückzuführen sein könnten.
In einer kürzlich veröffentlichten Studie in Natures menschliches VerhaltenEine Gruppe von Forschern untersuchte den Zusammenhang zwischen Familienstand und depressiven Symptomen in sieben kulturell unterschiedlichen Ländern und untersuchte die Vermittlungsauswirkungen von Bildungsniveau, Geschlecht und Substanzkonsum in dieser Beziehung.
Hintergrund
Depression ist eine signifikante Herausforderung für die öffentliche Gesundheit mit einer geschätzten Prävalenz von 5% bei Erwachsenen, die im postpandemischen Zeitalter bis 2025 über 10% überschreiten wird. Es ist mit verschiedenen somatischen Bedingungen, Behinderungen und Selbstmord verbunden, wodurch die Notwendigkeit zur Identifizierung veränderlicher Risikofaktoren hervorgehoben wird.
Während der Familienstand mit der psychischen Gesundheit verbunden ist, haben sich die meisten Forschungen auf westliche Länder konzentriert, was darauf hindeutet, dass die Ehe vor Depressionen schützen kann. Sozioökonomische, kulturelle und pädagogische Unterschiede können diese Assoziationen weltweit beeinflussen.
Weitere Untersuchungen sind erforderlich, um die moderierenden Faktoren und Kausalmechanismen zu untersuchen, die den Zusammenhang zwischen Familienstand und depressiven Symptomen beeinflussen.
Über die Studie
Die vorliegende Studie verwendete nicht identifizierte, national repräsentative Daten auf individueller Ebene aus sieben kulturell unterschiedlichen Ländern, darunter die Vereinigten Staaten von Amerika (USA), Großbritannien (Großbritannien), Mexiko, Korea, Irland, China und Indonesien, um die zu untersuchen Beziehung zwischen Familienstand und depressiven Symptomen.
In der ersten Stufe wurde eine Querschnittsanalyse unter Verwendung von bevölkerungsbasierten Daten aus verschiedenen Umfragen durchgeführt, wobei insgesamt 106.556 Teilnehmer einbezogen wurden, nachdem diejenigen mit fehlenden Daten ausgeschlossen wurden. Die zweite Stufe umfasste eine prospektive Längsschnittanalyse, die sich auf Kausalmechanismen konzentrierte, die 20.865 Teilnehmer umfassten, nachdem diejenigen mit unvollständigen Basisdaten oder bereits vorhandenen depressiven Symptomen ausgeschlossen wurden.
Der Familienstand wurde in vier Gruppen eingeteilt, die auf selbstberichteten Status basieren: verheiratet, geschieden/getrennt, ledig und verwitwet. Mediatoren wie Alkoholkonsum und Rauchen wurden durch selbstverwaltete Fragebögen bewertet. Depressive Symptome wurden unter Verwendung standardisierter Instrumente bewertet, um die Vergleichbarkeit in den Ländern zu gewährleisten. Zu den wichtigsten Kovariaten gehörten Alter, Geschlecht, Einkommen, Bildungsniveau und Body Mass Index (BMI).
Statistische Analysen umfassten mit Vermessung gewichtete logistische Regression und multivariate Kausalvermittlungsanalyse, um Assoziationen und zugrunde liegende Mechanismen zu bestimmen, wobei Methoden wie Bootstrapping zur Validierung verwendet werden. Alle Analysen wurden unter Verwendung von SAS-, R- oder Graphpad -Prisma durchgeführt, wobei ein Signifikanzschwellenwert bei P <0,05 festgelegt wurde, wodurch der strenge Ansatz der Studie zur Untersuchung komplexer Beziehungen zwischen Familienstand und psychischer Gesundheit hervorgehoben wurde.
Studienergebnisse
In der vorliegenden Studie wurde ein zweistufiges Design mit Querschnitts- und Längsanalysen integriert, bei dem insgesamt 106.556 Teilnehmer aus acht Kohorten in sieben Ländern beteiligt waren. Unter diesen waren 49.547 männlich, 22.490 Personen zeigten depressive Symptome. Der Anteil der Teilnehmer, die den Familienstand meldeten, variierte von Kohorten und 64,3% in der Kohorte National Health and Nutrition Examination (NHANES) (USA) und 87,6% in der Längsschnittstudie (China). Insbesondere unterschieden sich auch das Bildungsrecht in den Ländern.
Das Längsschnittstadium der Studie umfasste 20.865 Teilnehmer, wobei eine durchschnittliche Follow-up-Dauer von vier Jahren in der koreanischen Längsschnittstudie zur Kohorte des Alterns (KLOSA) in der Wisconsin Longitudinal Study (WLS) -Kohorte lag. In diesem Zeitraum entwickelten 4.486 Teilnehmer depressive Symptome.
Die multivariable angepasste Analyse ergab, dass unverheiratete Personen im Vergleich zu ihren verheirateten Kollegen ein signifikant höheres Risiko für depressive Symptome hatten, wobei ein gepooltes Quotenverhältnis (OR) von 1,86 in allen Kohorten gepoolt wurde. In der Analyse wurden Unterkategorien des unverheirateten Status weiter untersucht und ein erhöhtes Risiko von depressiven Symptomen für Singles (OR: 1,79), geschiedene/getrennte Personen (OR: 1,99) und verwitwete Teilnehmer (OR: 1,64) aufwiesen. Diese Assoziationen blieben über Sensitivitätsanalysen hinweg konsistent.
In der Studie wurden mehrere Moderatoren identifiziert, die den Zusammenhang zwischen Familienstand und depressiven Symptomen, einschließlich Geschlecht, Land und Bildungsniveau, beeinflussten. Unverheiratete Personen in westlichen Ländern zeigten ein höheres Risiko für depressive Symptome im Vergleich zu Ostländern. Darüber hinaus zeigten Männer ein höheres Risiko für depressive Symptome im Zusammenhang mit dem Familienstand als Frauen, insbesondere bei Einzelpersonen. Die Beziehung zwischen Familienstand und depressiven Symptomen war bei Teilnehmern mit höherem Bildungsniveau am ausgeprägtesten.
Bei der Untersuchung von Kausalmediatoren zeigte die Analyse den Alkoholkonsum und das Rauchen als signifikante Wege, die den Familienstand mit depressiven Symptomen in Verbindung bringen. Zum Beispiel vermittelte der Alkoholkonsum einen bemerkenswerten Teil des Risikos bei geschiedenen/getrennten Personen in Korea, Mexiko und China. In ähnlicher Weise wurde das Rauchen als signifikanter kausaler Weg bei Einzelpersonen aus Mexiko und China identifiziert. Es wurden jedoch keine signifikanten Vermittlungseffekte bei unverheirateten Amerikanern oder Iren beobachtet.
Schlussfolgerungen
Zusammenfassend zeigten sich die Ergebnisse, dass unverheiratete Personen ein höheres Risiko für depressive Symptome im Vergleich zu verheirateten Kollegen hatten, mit Variationen, die auf Geschlecht, Land und Bildungsniveau beruhen.
Insbesondere Alkoholkonsum und Rauchen dienten als signifikante Mediatoren für erhöhte depressive Symptome bei unverheirateten Personen in China, Korea und Mexiko. Die Studie betonte den Einfluss kultureller und gesellschaftlicher Faktoren auf die psychische Gesundheit und die Bedeutung dieser Probleme.
Quellen:
- Zhai, X., Tong, H.H.Y., Lam, C.K. et al. Association and causal mediation between marital status and depression in seven countries. Nat Hum Behav (2024). doi: https://doi.org/10.1038/s41562-024-02033-0 https://www.nature.com/articles/s41562-024-02033-0