Gesundheitswesen in Not: Fachkräftemangel und Reformbedarf drängen zur Aktion!
In der aktuellen gesundheitspolitischen Diskussion in Deutschland wird der gesundheitliche Leerlauf thematisiert, der sich das Gesundheitswesen nicht leisten kann. Der demografische Wandel führt zu einem steigenden Bedarf an Patientenversorgung, während gleichzeitig ein akuter Fachkräftemangel besteht, der sowohl Patienten als auch Heilberufe stark belastet. Diese Situation sollte laut Aussagen der Apobank an die Spitze der politischen Agenda der künftigen Bundesregierung gesetzt werden, wie Apotheke Adhoc berichtet.
Es wird gefordert, dass Standesorganisationen in Entscheidungsprozesse einbezogen werden, um gemeinsam Lösungen zur Entlastung und Optimierung des Gesundheitssystems zu erarbeiten. Trotz des laufenden Wahlkampfs sind die Aussagen zu gesetzlichen Vorhaben bislang eher vage geblieben. Heilberufliche Standesorganisationen haben jedoch bereits konkrete Vorschläge zur Modernisierung des Gesundheitswesens vorgelegt, um dringend benötigte Reformen anzustoßen.
Dringender Reformbedarf im Gesundheitswesen
Thomas Benkert hebt den Reformbedarf bei Apotheken hervor und betont die Notwendigkeit einer handlungsfähigen Regierung. Zudem wird eine Reduzierung der Reglementierung sowie mehr Handlungsfreiheit für Apotheken gefordert, um auf die Herausforderungen in der Branche besser reagieren zu können. Zu den zentralen Themen gehören auch die bestehenden Lieferengpässe und die Notwendigkeit einer modernen Approbationsordnung.
Christine Neumann-Grutzeck verweist auf den erheblichen Reformbedarf, insbesondere in der ambulanten Versorgung, während Martin Hendges mehr Handlungsspielraum für die Selbstverwaltung im Gesundheitswesen fordert.
Fachkräftemangel in der Pflege
Im Rahmen einer umfassenderen Analyse des Fachkräftemangels im Gesundheitswesen wird ein angepasster Lohn als den wichtigsten Anreiz für die Anwerbung in der Pflege angesehen. Laut einer Untersuchung von PwC nennen 68 Prozent der Befragten aus einer spezifischen Zielgruppe, darunter Wechselwillige und Absolvent:innen, die Bezahlung als entscheidende Bedingung, um bis zur Rente in der Pflege tätig zu bleiben. Bessere Arbeitszeiten (49 Prozent) und eine bessere personelle Ausstattung (47 Prozent) sind die zweit- und dritthäufigsten Bedingungen, die die Anwerbung von Fachkräften beeinflussen.
Unternehmen wird geraten, Gehaltsanreize zu nutzen, um diese wichtige Zielgruppe zu gewinnen. Auch für erfahrene Kräfte sind Gehaltsanreize bedeutend, jedoch werden sie nur von 41 Prozent der Befragten als drängende Notwendigkeit angegeben.