Humanitäre Katastrophe im Südsudan: Millionen in akuter Not!
Der Südsudan, der 2011 seine Unabhängigkeit vom Sudan erlangte, leidet seit über einem Jahrzehnt unter einem verheerenden Bürgerkrieg. Diese Konflikte haben zu einer tiefen humanitären Krise geführt, die über 1,8 Millionen Menschen intern vertrieben hat. Die Situation wird durch wiederkehrende Überschwemmungen und Dürren zusätzlich erschwert, was die Lebensgrundlagen der Bevölkerung gefährdet. Seit April 2023 suchen über 400.000 Menschen Schutz vor Gewalt aus dem Sudan, wodurch die Aufnahmelager überfüllt sind. In den provisorischen Unterkünften mangelt es an Nahrung, sauberem Wasser und medizinischer Versorgung.
Wie humedica.org berichtete, stehen die Gesundheitseinrichtungen im Südsudan vor dem Kollaps. Häufig können Krankheiten nicht ausreichend behandelt werden, sodass viele Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser oder Toiletten haben. Nur etwa ein Viertel der Bevölkerung verfügt über eine Latrine, was zur Ausbreitung von Krankheiten wie Cholera und Durchfall beiträgt, die insbesondere Frauen und Kinder gefährden. Zudem droht vor allem gefährdeten Gruppen Unterernährung.
Die Auswirkungen des Bürgerkriegs
Der Bürgerkrieg im Sudan hat die bereits kritische humanitäre Lage im Südsudan weiter verschärft. Über 500.000 Menschen sind aus dem Norden in den Süden geflohen, darunter viele Südsudanesen, die zuvor ihren Heimatort verlassen hatten. Laut bpb.de sind etwa 50% der Bevölkerung im Südsudan akut von Hunger bedroht. Für das Jahr 2024 prognostizieren die UNHCR über 4 Millionen Vertriebenen, darunter 2 Millionen Binnenflüchtlinge. Rund 2,2 Millionen Südsudanesen haben zudem Zuflucht im Ausland gesucht.
Die internationale Gemeinschaft hat die UN-Friedensmission verstärkt, um die betroffene Bevölkerung zu schützen. Weitere Sanktionen wurden gegen Verantwortliche für Kriegsverbrechen verhängt. Trotz dieser Bemühungen behindert Korruption auf höchster Ebene die humanitäre Hilfe. Die Infrastruktur des Südsudan ist desolat und es mangelt an staatlichen Institutionen und grundlegenden Versorgungsleistungen.