Kinder und Jugendliche in Basel: Krise der psychiatrischen Versorgung und politisches Versagen

Die vernachlässigte psychische Gesundheit unserer Kinder und Jugendlichen
Die prekäre Versorgungssituation im Bereich der Kinder- und Jugendpsychiatrie ist leider kein neues Phänomen, sondern hat sich bereits vor der COVID-19-Pandemie abgezeichnet. Ein Bericht des Bundesamts für Gesundheit aus dem Jahr 2020 legte den Fokus auf Basel-Stadt und stellte fest, dass es in der Schweiz in den letzten Jahren eine deutliche Fehl- und Unterversorgung in der psychiatrischen Grundversorgung von Kindern und Jugendlichen gab.
Die Politik scheint jedoch, trotz nationaler Bemühungen, in Basel das Problem nicht angemessen anzugehen. Die Basler SP-Grossrätin Melanie Nussbaumer hat zahlreiche Vorstösse zum Thema eingereicht, jedoch sind bisher keine konkreten Massnahmen getroffen worden. Der jüngste Vorstoss fordert mehr Ressourcen für in Krisensituationen steckende Kinder und Jugendliche. Nussbaumer warnt davor, dass ein Versäumnis seitens des Kantons enorme Auswirkungen auf die Betroffenen sowie deren Familien und Umfeld haben wird.
Selbst die Geschäftsprüfungskommission äusserte ihre Besorgnis über die psychische Gesundheit der jungen Menschen und forderte eine Stärkung der Prävention im Erziehungsdepartement. Obwohl verschiedene Vorstösse anhängig sind, haben die zuständigen Departemente derzeit keine vertieften Informationen zur Situation preisgegeben. Das Gesundheitsdepartement betont lediglich, dass seit Jahren zahlreiche Präventionsprogramme im Kanton laufen, um die psychische Gesundheit der Bevölkerung zu stärken und das Bewusstsein für psychische Belastungen zu schärfen.
Es ist an der Zeit, dass die Politik die Notwendigkeit einer besseren Versorgung im Bereich der psychischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen erkennt und entsprechende Massnahmen ergreift. Die Vernachlässigung dieser Thematik könnte langfristige Auswirkungen auf die Gesellschaft und die betroffenen Personen haben. Es liegt in der Verantwortung aller, die psychische Gesundheit unserer jungen Generation zu schützen und zu fördern.