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Studie zeigt: Myelinisierung im Gehirn fördert Resilienz bei Jugendlichen

Eine aktuelle Studie des Max-Planck-Instituts für Kognitions- und Neurowissenschaften zeigt, dass 14- bis 24-Jährige, die resilienter gegenüber psychosozialem Stress werden, eine stärkere Myelinisierung im präfrontalen Kortex aufweisen, was wichtige Hinweise auf die mentale Gesundheit und Entwicklungen während der Pubertät liefert.

Der Einfluss psychosozialer Faktoren auf die Resilienz von Jugendlichen

Eine neue Studie zeigt auf, dass das Gehirn von Jugendlichen eine bemerkenswerte Anpassungsfähigkeit an psychosoziale Stressoren aufweist, was insbesondere für die Entwicklung ihrer mentalen Gesundheit von Bedeutung ist. Die Forschung wird von den Wissenschaftlerinnen Meike Hettwer und Sofie Valk vom Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften in Leipzig durchgeführt und wurde kürzlich im Journal Nature Communications veröffentlicht.

Lesen Sie mehr über die gewonnenen Erkenntnisse

Sie untersuchten eine Gruppe von über zweitausend Jugendlichen im Alter von 14 bis 24 Jahren und analysierten, wie sich Umweltfaktoren wie familiäre Vernachlässigung oder Mobbing auf die mentale Gesundheit dieser jungen Menschen auswirken können. Um die Zusammenhänge besser zu verstehen, legten die Forscherinnen besonderen Wert auf die Myelinisierung des Gehirns. Myelin, eine Schicht aus Fetten und Proteinen, umhüllt Nervenzellen und verbessert die Signalübertragung zwischen ihnen. Eine stärkere Myelinisierung im präfrontalen Kortex wurde mit einer besseren Resilienz in Verbindung gebracht.

Der präfrontale Kortex und seine Bedeutung

Der präfrontale Kortex spielt eine zentrale Rolle in der Regulierung von Emotionen und der Verarbeitung von Informationen. Hettwer erklärt: „Ein effizienterer Ausbau präfrontaler Netzwerke kann damit zusammenhängen, dass Jugendliche ihre Emotionen besser regulieren, Situationen besser einschätzen und kognitive Strategien entwickeln, um mit emotional herausfordernden Situationen besser umzugehen.“ In der Studie zeigte sich, dass Jugendliche, die mit zunehmendem Alter resilienter wurden, eine stärkere Myelinisierung in diesem Bereich aufwiesen.

Veränderungen im Verlauf der Zeit und Resilienz

Die Forscherinnen führten eine longitudinale Analyse durch, bei der die Probanden zweimal über einen Zeitraum von ein bis zwei Jahren im MRT-Scanner untersucht wurden. Die Ergebnisse legen nahe, dass eine positive Entwicklung der Myelinisierung bei Resilienz eine wesentliche Rolle spielt. Im Gegensatz dazu zeigten Jugendliche, die anfälliger für psychosozialen Stress waren, weniger Stabilität in Bezug auf ihre neuronalen Netzwerke.

Auswirkungen auf die Gesellschaft und zukünftige Forschungsrichtungen

Die Forschungsarbeit wirft wichtige Fragen auf, etwa über Möglichkeiten, wie die Stabilität neuronaler Netzwerke gefördert werden kann. Laut Valk könnte eine Wiederholung der Studie in Risikogruppen sowie bei bereits psychisch erkrankten Jugendlichen aufschlussreiche Ergebnisse liefern. „Ein verstärkter positiver Kontakt mit unterstützenden psychosozialen Hilfsangeboten könnte die erfahrungsabhängige Plastizität des Gehirns fördern“, sagt sie.

Für die Gesellschaft ist es von immenser Bedeutung, präventive Maßnahmen zu ergreifen, die sich auf gefährdete Jugendliche konzentrieren, um deren mentale Gesundheit zu stabilisieren und ein gesundes psychosoziales Umfeld zu fördern.

Kontakt für weitere Informationen

Wissenschaftlicher Ansprechpartner:
Meike Hettwer, Doktorandin
E-Mail: meike.hettwer@cbs.mpg.de
Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften, Leipzig

Dr. Sofie Valk, Gruppenleiterin
E-Mail: valk@cbs.mpg.de
Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften, Leipzig

Originalpublikation:
Meike D. Hettwer et al. „Longitudinal variation in resilient psychosocial functioning is associated with ongoing cortical myelination and functional reorganization during adolescence“ in Nature Communications.

Daniel Wom

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