Expertise oder Gefahr? Intervallfasten für Jugendliche im Crossfire!

Eine aktuelle Untersuchung hat gezeigt, dass Intervallfasten für Kinder und Jugendliche potenziell schädlich sein kann. Forscher der Technischen Universität München haben festgestellt, dass langfristiges Fasten den Stoffwechsel von Heranwachsenden beeinträchtigen könnte. Intervallfasten gilt zwar als geeignete Ernährungsform für Menschen mit Übergewicht oder Adipositas, doch für jüngere Personen sind die Auswirkungen als bedenklich einzustufen.
Regelmäßiger Verzicht auf Mahlzeiten kann die Kalorienzufuhr reduzieren und den Gewichtsverlust fördern, wobei Erwachsene von Verbesserungen der Stoffwechselgesundheit profitieren können, wie beispielsweise besseren Leber- und Blutzuckerwerten. Alexander Bartelt, vom Else Kröner Fresenius Zentrum für Ernährungsmedizin, äußerte Bedenken gegenüber dauerhaftem Intervallfasten für Heranwachsende. In einer laborbedingten Studie mit Mäusen wurde beobachtet, dass junge Mäuse, die über einen Zeitraum von zehn Wochen jeden dritten Tag kein Futter erhielten, signifikante Störungen in der Entwicklung ihrer Bauchspeicheldrüse aufwiesen.
Negative Auswirkungen auf Beta-Zellen
Die Forschung zeigte, dass die Beta-Zellen in der Bauchspeicheldrüse junge Mäuse weniger Insulin produzierten, was langfristig zu Typ-1-Diabetes führen kann. Diese Erkenntnisse wurden durch hochauflösende Einzelzellsequenzierung untermauert, die verriet, dass die Beta-Zellen der jungen Mäuse nicht richtig reiften und an einem bestimmten Punkt aufhörten sich zu entwickeln. Ältere Mäuse blieben von diesen Entwicklungsschäden unberührt, da ihre Zellen bereits vor dem Intervallfasten ausgereift waren.
Die Ergebnisse der Studie, die auch Relevanz für den Menschen besitzen, zeigten ähnliche verminderte Reifungsmuster bei Beta-Zellen von Patienten mit Typ-1-Diabetes. Stephan Herzig, vom Helmholtz Diabetes Center, betonte, dass Intervallfasten für Erwachsene mit Adipositas oder Übergewicht als unbedenklich gilt, jedoch Risiken für Kinder und Jugendliche bestehen. Die Forschung soll fortgesetzt werden, um die molekularen Mechanismen zur Förderung der Beta-Zell-Entwicklung zu untersuchen und neue Therapieansätze gegen Diabetes zu entwickeln.
Die vollständigen Erkenntnisse wurden in der Originalpublikation „Chronic intermittent fasting impairs β cell maturation and function in adolescent mice“ von Matta et al. in der Fachzeitschrift Cell Reports veröffentlicht.