Klimawandel und Gesundheit: Bedrohungen durch Viren und Krankheiten
Der Artikel beschreibt, wie der Klimawandel in den Jahren 2023 und 2024 in Nordamerika und anderen Regionen zu einem Anstieg von durch Krankheiten übertragenen Infektionen, Luftverschmutzung und psychischen Erkrankungen führt und damit die globale Gesundheit ernsthaft gefährdet.
Ein tragischer Vorfall in Nordamerika hat die Aufmerksamkeit auf die Gesundheitsrisiken gelenkt, die mit der Klimakrise verbunden sind. Ein US-Amerikaner ist kürzlich an den Folgen einer „EEE-Virus“-Infektion verstorben, die durch Stechmücken übertragen wird. Diese Erkrankung ist nicht die einzige gesundheitliche Gefahr, die durch wetterbedingte Veränderungen hervorgerufen wird. So sind im Jahr 2024 bereits fünf Infektionen mit dem EEE-Virus in Nordamerika verzeichnet worden. Die steigenden Temperaturen und eine sich verlängerende Moskitosaison machen es möglich, dass sich Krankheiten weiter ausbreiten. Dies ist nur die Spitze des Eisbergs, wenn es um die gesundheitlichen Auswirkungen der Klimakrise geht.
Ein weiteres besorgniserregendes Beispiel sind die durch extreme Wetterbedingungen verursachten Überflutungen, die viele Menschen an den Rand der Existenz bringen. Laut Wissenschaftlern hat der Klimawandel die Verbreitung von mehr als der Hälfte aller bekannt gewordenen Krankheiten verschärft. Wenn beispielsweise Einrichtungen durch Überflutungen und extreme Wetterereignisse beschädigt werden, kann dies die Ausbreitung durch Wasser übertragener Krankheiten wie Cholera und Typhus begünstigen. Dies wurde 2022 deutlich, als die Weltgesundheitsorganisation einen dramatischen Anstieg von Cholera-Fällen dokumentierte, vor allem in Regionen, wo die Krankheit zuvor gut unter Kontrolle war.
Erhöhte Krankheitsrisiken durch Umweltbedingungen
Die steigenden Temperaturen spielen eine entscheidende Rolle, wenn es um die Verbreitung von Krankheitsüberträgern wie Moskitos geht. Diese Insekten finden in geschaffenen stehenden Gewässern ideale Brutstätten, und verdeutlichen, wie Wasserknappheit, gefolgt von Regenfällen, die Bedingungen für eine Ausbreitung von Krankheiten wie Denguefieber schaffen können. Der Sudan erlebte beispielsweise 2022 den schlimmsten Denguefieber-Ausbruch seit einem Jahrzehnt, was auf schwere Regenfälle zurückgeführt wurde. Bangladesh wiederum war 2023 von dem bisher größten Dengue-Ausbruch betroffen, was die Besorgnis über die Erreichbarkeit solcher Krankheiten auch in nicht so weit entwickelten Regionen verstärkt.
Die Problematik wird durch die Tatsache verschärft, dass Zoonosen, also von Tieren auf Menschen übertragbare Krankheiten, ebenfalls durch den Klimawandel begünstigt werden. Die Verdrängung von Wildtieren durch Mensch-Umwelt-Interaktionen kann dazu führen, dass neue Krankheitsübertragungswege entstehen. Zoonosen sind verantwortlich für einen bedeutenden Teil aller jährlichen Erkrankungen und Todesfälle weltweit.
Ein weiteres ernstzunehmendes Gesundheitsrisiko kommt durch die Luftverschmutzung, die in Verbindung mit verschiedenen chronischen Erkrankungen steht. Mehr als vier Millionen Menschen sterben jährlich vorzeitig an den Folgen von verpesteter Luft, was auf die verwundbare Situation vieler Gesellschaften hinweist, in denen die Luftqualität beeinträchtigt ist. Besonders Kinder sind gefährdet, da ihre physische und mentale Entwicklung durch schlechte Luftqualität stark beeinträchtigt wird.
Zusätzlich zu physischer Krankheit erschützt die Klimakrise auch die psychische Gesundheit der Menschen. Viele sind mit post-traumatischem Stress konfrontiert, nachdem sie extreme Wetterereignisse miterleben mussten. Die Verzweiflung über ihre Umwelt hat direkte Auswirkungen auf die sozialen Strukturen, die wiederum zur Entstehung von psychischen Erkrankungen führen können – und dies betrifft insbesondere junge Menschen.
Extreme Wetterbedingungen und ihre Auswirkungen
Die Zunahme an extremen Wetterereignissen ist seit den 1970er Jahren gestiegen, wobei Entwicklungs- und Inselstaaten besonders hart getroffen werden. Diese Regionen, oft in ausgezeichneter Position geographisch, sind zunehmend Gefahren wie Überflutungen und Dürren ausgesetzt.
Angesichts des globalen Anstiegs des Meeresspiegels gewinnen salzhaltige Trinkquellen an Bedeutung, was für viele schwangere Frauen in Küstenregionen eine zusätzliche Gesundheitsbedrohung darstellt. Hoher Salzgehalt im Trinkwasser kann bei Schwangeren zu hohem Blutdruck führen, was schwerwiegende Risiken sowohl für die Mutter als auch für das Kind mit sich bringt.
Mit diesen Herausforderungen geht auch eine steigende Ernährungsunsicherheit einher, die durch die Intensität der klimatischen Veränderungen verstärkt wird. Kleinbauern haben oft mit Wetterextremen zu kämpfen, die den Anbau von Lebensmitteln unmöglich machen, während Inselstaaten auf Lebensmittelimporte angewiesen sind, die durch globale Krisen stark beeinträchtigt werden. Dies führt zu einer ärztlichen Abhängigkeit von verarbeiteten Lebensmitteln, die ungesund sind und zu einer Zunahme nicht übertragbarer Krankheiten führen.
Die Verdrängung von Millionen aufgrund der Klimakrise ist eine weitere alarmierende Entwicklung. Die Anzahl der Menschen, die jährlich durch klimatische Ereignisse zur Flucht gezwungen werden, wird voraussichtlich bis 2050 auf mehr als 200 Millionen ansteigen. Diese Migrationsströme stellen nicht nur eine Herausforderung für die betroffenen Menschen dar, sondern verschärfen die Gesundheitsrisiken durch schlechte Hygiene und unzureichende medizinische Versorgung in Flüchtlingslagern, die oft unter prekären Bedingungen leiden.