Studie zeigt ein verändertes Mikrobiom in den unteren Atemwegen bei Sarkoidose-Patienten

Sarkoidose ist eine systemische entzündliche Erkrankung, die schwierig zu diagnostizieren und zu behandeln ist, auch weil ihre Ursache und ihr Mechanismus noch unklar sind. Es ist durch die Bildung von Immunzellclustern, sogenannten Granulomen, vor allem in der Lunge gekennzeichnet. Aufgrund der Beteiligung dieser Immunantwort kann die Sarkoidose durch einen infektiösen Krankheitserreger verursacht werden.
Lange Zeit ging man davon aus, dass die unteren Atemwege steril seien. Mittlerweile wurde jedoch festgestellt, dass die Atemwege über ein eigenes „Mikrobiom“ verfügen. Dies ist ein Sammelbegriff für die Mikroben, die ständig in den Atemwegen vorhanden sind.
In der MicroILD-Studie wurden 35 Sarkoidose-Patienten und 35 gesunde Kontrollpersonen untersucht. Im Vergleich zu gesunden Kontrollpersonen hatten Patienten mit Sarkoidose ein anderes Mikrobiom in ihrer Lunge. Insbesondere kam es bei Sarkoidose-Patienten im Vergleich zu gesunden Kontrollpersonen zu einem Überschuss der Pilzart Aspergillus in den unteren Atemwegen und zu geringeren Konzentrationen an antimikrobiellen Peptiden.
Die Studie weist auf einen möglichen Zusammenhang zwischen dem Mikrobiom in den unteren Atemwegen und der Krankheitsentstehung bei Sarkoidose hin.
– Dies ist eine der wenigen Studien, die ein verändertes Mikrobiom in den unteren Atemwegen von Sarkoidose-Patienten zeigt, erklärt Kristel Knudsen, Doktorandin an der Universität Bergen.
Quelle:
Referenz:
Knudsen, KS, et al. (2022) Die Mikrobiota und antimikrobiellen Peptide der unteren Atemwege weisen auf eine Dysbiose bei Sarkoidose hin. Mikrobiom. doi.org/10.1186/s40168-022-01362-4.
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