Social-Media-Food-Shows wie Mukbang verändern die Art und Weise, wie Menschen essen

Forscher in Korea haben herausgefunden, wie der Aufstieg digitaler Food-Shows, von Mukbang-Festen bis hin zu Cookbang-Tutorials, im Stillen verändert, wann, was und wie Menschen essen.
Studie: Zusammenhang zwischen lebensmittelbezogenen Medieninhalten und dem Essverhalten koreanischer Erwachsener je nach Haushaltstyp. Bildnachweis: New Africa/Shutterstock.com
Eine aktuelle Studie in der Grenzen in der Ernährung untersuchten den Zusammenhang zwischen ernährungsbezogenen Inhalten in sozialen Medien und dem Essverhalten je nach Haushaltstyp.
Die Auswirkung ernährungsbezogener digitaler Inhalte auf das Essverhalten
Die zunehmende Verfügbarkeit digitaler Inhalte zum Thema Lebensmittel wie Mukbang ist zu einem globalen Phänomen geworden. In Südkorea erfreuen sich verschiedene Esssendungen (z. B. Mukbang), Kochsendungen (z. B. Cookbang) und Trinksendungen (z. B. Sulbang) großer Beliebtheit. Verschiedene Faktoren tragen zu einer erhöhten Zuschauerzahl von digitalen Inhalten zum Thema Lebensmittel bei, darunter die zunehmende Nutzung digitaler Plattformen wie Instagram und YouTube, die Zunahme von Einpersonenhaushalten und die Verlagerung hin zum einsamen Essen während der Coronavirus-Pandemie 2019 (COVID-19).
Obwohl das Ansehen von ernährungsbezogenen Social-Media-Inhalten eine emotionale Verbindung und stellvertretende Zufriedenheit schafft, wird es auch mit übermäßigem Appetit und ungesundem Ernährungsverhalten in Verbindung gebracht. Solche digitalen Inhalte können Veränderungen im Ernährungsverhalten fördern, einschließlich vermehrtem Ausgehen, Essen bis spät in die Nacht und Essenslieferungen. Viele Studien haben gezeigt, dass die häufige Nutzung von Essenslieferdiensten und Essen gehen mit einer hohen Aufnahme von gesättigten Fettsäuren, Salz und Zucker verbunden ist. Der wiederholte Verzehr solcher Mahlzeiten erhöht das Risiko chronischer Erkrankungen.
Obwohl viele Studien den Zusammenhang zwischen lebensmittelbezogenen Inhalten und Essverhalten untersucht haben, haben sich die meisten auf eine bestimmte Art von Inhalten konzentriert, was eine ganzheitliche Sicht auf deren Auswirkungen einschränkt.
Über die Studie
Eine kürzlich durchgeführte Studie untersuchte den Zusammenhang zwischen Inhaltstypen im Zusammenhang mit Lebensmitteln, z. B. Mukbang, Cookbang und Sulbang, mit spezifischen Ernährungsverhaltensweisen wie spätabendliches Essen, Essenslieferung/-mitnahme und Essen gehen bei koreanischen Erwachsenen. Da Einpersonenhaushalte diese Verhaltensweisen größtenteils an den Tag legen, wurde die aktuelle Studie nach Haushaltstypen stratifiziert, d. h. Einpersonenhaushalte vs. Mehrpersonenhaushalte, um zu verstehen, wie das Wohnumfeld das Essverhalten beeinflusst.
Die aktuelle Studie sammelte Daten über eine Online-Umfrage unter Verwendung von Fragebögen zur Inhaltsbetrachtung, die von der Abteilung für Krebsprävention am National Cancer Center entwickelt wurden. Basierend auf selbst gemeldeten Daten wurde diese Umfrage zwischen dem 10. und 23. Juli 2024 von einem professionellen Umfrageunternehmen durchgeführt. Der Fragebogen war mit soziodemografischen Merkmalen, Ernährungsverhalten, Lebensstilfaktoren sowie Häufigkeit und Mustern der Inhaltsanzeige verknüpft.
Basierend auf der koreanischen Volkszählung 2024 wurden die Teilnehmer anhand einer geschichteten Quotenstichprobe nach Geschlecht, Alter und Region ausgewählt. In der aktuellen Studie wurde ein Verhältnis von Inhaltszuschauern zu Nichtzuschauern von 1:1 ermittelt. Insgesamt wurden 1.270 Personen berücksichtigt, die an der Umfrage teilgenommen haben.
Die Studienkohorte wurde nach Alter (Altersgruppen 20–39 und 40–65 Jahre), Region (Großstadt oder Nicht-Metropole), Haushaltstyp (Einpersonenhaushalt und Mehrpersonenhaushalt), Bildungsniveau (Gymnasium oder niedriger und Hochschule oder hoch), Alkoholkonsum (nicht früherer Trinker oder aktueller Trinker), monatlichem Haushaltseinkommen, körperlicher Aktivität (Trainingsintensität) und Fettleibigkeitsstatus kategorisiert.
Die Anzahl der angezeigten Inhaltstypen wurde in 0, 1, 2 oder 3 kategorisiert. Für jeden Inhaltstyp wurde die wöchentliche Anzeigehäufigkeit geschätzt. Die Teilnehmer berichteten über ihr Essverhalten, einschließlich Essen bis spät in die Nacht, Essen auswärts und Lieferung/Mitnahme von Mahlzeiten. Die Analysen wurden mithilfe einer multivariablen logistischen Regression an demografische und Lebensstil-Kovariaten angepasst.
Studienergebnisse
Etwa 17,6 % der Teilnehmer gehörten Einpersonenhaushalten an, 82,4 % gehörten Mehrpersonenhaushalten an. In der Studienkohorte waren 38,2 % zwischen 20 und 39 Jahre alt und 61,8 % waren zwischen 40 und 65 Jahre alt. Darüber hinaus waren 51,5 % männlich und 48,5 % weiblich.
Im Vergleich zu Mehrpersonenhaushalten hatten Einpersonenhaushalte einen höheren Anteil jüngerer Erwachsener und ein geringeres monatliches Haushaltseinkommen. Ungefähr 90,6 % der Zuschauer gaben an, Mukbang gesehen zu haben, 66,1 % sahen Cookbang und 40,3 % sahen Sulbang.
Die Teilnehmer berichteten, dass spätabendliches Essen etwa 1,16-mal pro Woche, Essen auswärts etwa 2,5-mal und Lieferung oder Essen zum Mitnehmen etwa 1,34-mal pro Woche stattfand. Im Vergleich zu Mehrpersonenhaushalten gingen Einpersonenhaushalte deutlich häufiger auswärts essen.
Im Vergleich zu Teilnehmern aus Einpersonenhaushalten berichteten Teilnehmer aus Mehrpersonenhaushalten, dass Cookbang ihr Essverhalten positiv beeinflusste. Im Gegensatz dazu gab es in Einpersonenhaushalten mehr Teilnehmer, die „Sulbang“ länger als eine Stunde schauten, als in Mehrpersonenhaushalten.
Der Hauptgrund dafür, dass alle Haushaltstypen Mukbang nicht sahen, war, dass es als Zeitverschwendung empfunden wurde. Interessanterweise glaubten 54 % der Teilnehmer in Einpersonenhaushalten, dass sich Mukbang negativ auf ihr Essverhalten auswirken könnte, und diese Zahl war höher als in Mehrpersonenhaushalten. Es wurden jedoch keine signifikanten Meinungsunterschiede zwischen den Haushaltstypen Cookbang und Sulbang beobachtet.
Teilnehmer aus Ein- und Mehrpersonenhaushalten waren der Meinung, dass Mukbang im Vergleich zu Nichtzuschauern die Wahrscheinlichkeit erhöht, bis spät in die Nacht zu essen und Essen zu liefern bzw. zum Mitnehmen zu sich zu nehmen.
Der Zusammenhang zwischen Mukbang-Anschauen und spätabendlichem Essen war bei Teilnehmern im Alter von 20 bis 39 Jahren und solchen mit Wohnsitz in Ballungsräumen stärker. In Einpersonenhaushalten war das Ansehen von Cookbang bei Teilnehmern im Alter von 40 bis 65 Jahren mit einer geringeren Wahrscheinlichkeit, auswärts zu essen, und bei Frauen mit einer höheren Wahrscheinlichkeit, Essen zu liefern/mitzunehmen, verbunden. Im Gegensatz dazu sahen sich Männer häufiger Sulbang an als Frauen, was mit einer höheren Wahrscheinlichkeit verbunden war, bis spät in die Nacht zu essen und Essen zum Mitnehmen/Liefern zu bestellen.
Ein häufigeres Ansehen von Cookbang war mit einer höheren Wahrscheinlichkeit verbunden, dass Essen geliefert/mitgenommen wurde. Gleichzeitig hatten diejenigen, die Sulbang drei- bis viermal pro Woche sahen, eine höhere Wahrscheinlichkeit, Essen zu liefern/mitzunehmen, spätabends zu essen und auswärts zu essen.
Schlussfolgerungen
In der aktuellen Studie wurden Zusammenhänge zwischen dem Betrachten von Inhalten und dem Essverhalten hervorgehoben, insbesondere beim Essen spät in der Nacht, bei der Essenslieferung/zum Mitnehmen und beim Essen auswärts. Diese Assoziationen waren statistisch signifikant und häufiger bei Mehrpersonenhaushalten, während in Einpersonenhaushalten nur Mukbang konsistente Assoziationen aufwies.
Angesichts des Einflusses von Social-Media-Inhalten auf das Essverhalten könnten sie möglicherweise als wirksame Plattform zur Förderung gesunder Essgewohnheiten und für Aufklärungszwecke im Bereich der öffentlichen Gesundheit dienen.
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Quellen:
- Yun, A., Jung, H., Kim, B., & Choi, Y. (2025). Association between food-related media content and the eating behaviors of Korean adults according to household type. Frontiers in Nutrition. 12, 1677011. https://doi.org/10.3389/fnut.2025.1677011. https://www.frontiersin.org/journals/nutrition/articles/10.3389/fnut.2025.1677011/full