Blutbiomarker bieten Hoffnung auf eine frühzeitige Erkennung interstitieller Lungenerkrankungen

Lungenforscher von UVA Health entwickeln einen vielversprechenden Ansatz zur Erkennung von Patienten mit dem Risiko einer interstitiellen Lungenerkrankung (ILD), einer immer häufiger auftretenden Erkrankung, die ein Hauptgrund für Lungentransplantationen ist. Der Ansatz könnte die Entwicklung neuer und besserer Behandlungen mit erträglicheren Nebenwirkungen als bestehende Optionen beschleunigen.
Die UVA-Wissenschaftler haben bereits biologische Indikatoren im Blut – „Biomarker“ – entdeckt, die die Überlebenschancen von Patienten mit ILD vorhersagen können. Doch die Forscher unter der Leitung von John S. Kim, MD, glauben, dass diese Art von Biomarkern für weit mehr genutzt werden kann: Die Wissenschaftler wollen herausfinden, ob Biomarker Menschen identifizieren können, die noch keine ILD entwickelt haben, dies aber später tun werden. Sie hoffen auch, die molekularen Merkmale der ILD im Früh- und Spätstadium zu ermitteln, um die Erkrankung und ihre Entwicklung besser zu verstehen und Möglichkeiten zu finden, ihr vorzubeugen.
Wenn bei Patienten eine interstitielle Lungenerkrankung diagnostiziert wird, haben sie oft bereits große Lungenschäden, die sich möglicherweise nicht erholen und die Wirksamkeit von Behandlungen einschränken. Unser Ziel ist es, Behandlungen zu identifizieren, die ILD verhindern können, und ein wichtiger Schritt dazu ist die Identifizierung von Erwachsenen, bei denen das Risiko besteht, in Zukunft an dieser Krankheit zu erkranken.“
John S. Kim, MD, Abteilung für Lungen- und Intensivpflege von UVA Health
Interstitielle Lungenerkrankung verstehen
ILD ist eine Gruppe chronischer Atemwegserkrankungen, die Entzündungen und Narbenbildung im Lungengewebe verursachen. Die häufigste Form ist die idiopathische Lungenfibrose (IPF), deren Ursache nicht vollständig geklärt ist. Einige Formen der ILD schreiten schneller voran als andere, andere sind jedoch lebensbedrohlich und es gibt keine Heilung. Ungefähr ein Drittel aller Lungentransplantationen gehen jedes Jahr an Patienten mit ILD.
Es gibt Medikamente, die das Fortschreiten der IPF verlangsamen können, aber diese Medikamente können Nebenwirkungen haben, wie z. B. eine Beeinträchtigung der Leberfunktion, die dazu führen kann, dass Patienten sie nicht einnehmen können. Viele Patienten leiden auch unter Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen und Durchfall, weshalb neue und bessere Behandlungsmöglichkeiten dringend erforderlich sind.
Kim und Kollegen haben kürzlich eine Forschungsstudie im veröffentlicht American Journal of Respiratory and Critical Care Medicine Dabei wurden mehrere Plasmaprotein-Biomarker identifiziert, die mit neu aufgetretener ILD in Zusammenhang stehen. Bemerkenswerterweise wurden einige dieser Proteine im Lungengewebe von Patienten mit ILD stark exprimiert. Kim und seine Mitarbeiter hoffen, auf dieser veröffentlichten Arbeit aufzubauen und Ärzten dabei zu helfen, ILD und IPF besser zu verstehen und neue Wege zur Behandlung der Erkrankungen zu finden. Die Forscher haben vom National Heart, Lung and Blood Institute der National Institutes of Health ein fünfjähriges Stipendium erhalten, um die nächsten Schritte in ihrer Forschung zu unternehmen. Sie hoffen, dass es Ärzten letztendlich ermöglichen wird, Menschen mit einem Risiko für die Entwicklung von ILD in präventive klinische Studien einzuschreiben.
„Unser Ziel ist es, Blutbiomarker zu identifizieren, die sowohl die Entwicklung von ILD als auch das Überleben von Patienten mit Krankheiten vorhersagen“, sagte Kim von der medizinischen Abteilung der UVA School of Medicine. „Wir hoffen, dass diese Biomarker andere Instrumente wie Lungenbildgebung und Genomik ergänzen können, um Erwachsene mit einem höheren Risiko für die Entwicklung von ILD zu identifizieren, was für die Entwicklung von Behandlungen zur Vorbeugung dieser Krankheit von entscheidender Bedeutung sein wird.“
Ergebnisse veröffentlicht
Kim und seine Kollegen haben ihre Biomarker-Ergebnisse in einem wissenschaftlichen Artikel im American Journal of Respiratory and Critical Care Medicine beschrieben. Das Forschungsteam bestand aus Kim, Catherine L. Debban, Daniel Guzman, Riley T. Hannan, Mary Salvatore, Claire McGroder, David Zhang, Anna J. Podolanczuk, Daniel A. Duprez, Shwu-Fan Ma, Yong Huang, Jeffrey M. Sturek, Stephen S. Rich, Jerome I. Rotter, Rajat Deo, Ruth F. Dubin, Janelle Vu Pugashetti, Janelle Vu Pugashetti, Jennifer M Wang, Jennifer M. Wang, MeiLan K. Han, Justin M. Oldham, Imre Noth, Prescott G. Woodruff, Victor E. Ortega, Julie C. Fanburg-Smith, Edward B. Stelow, Christopher A. Moskaluk, Eric A. Hoffman, Eric A. Hoffman, Christine Kim Garcia, Russell P. Bowler, Peter Ganz, R. Graham Barr und Ani Manichaikul.
Eine vollständige Liste der Finanzierungsquellen für die Forschung und die Multi-Ethnic Study of Atherosclerosis (MESA) Lung Study and Subpopulations and Intermediate Outcome Measures in COPD (SPIROMICS), die die Wissenschaftler für die Durchführung der Forschung eingesetzt haben, ist im Papier enthalten.
Die nächsten Schritte in der UVA-Gesundheitsforschung werden durch den NHLBI-Zuschuss R01HL176659-01A1 finanziert.
Quellen:
Kim, J. S., et al. (2025). Associations of High Attenuation Area–Related Proteomic Biomarkers with Fibrotic or Subpleural Interstitial Lung Abnormalities. American Journal of Respiratory and Critical Care Medicine. doi.org/10.1164/rccm.202503-0610oc