Verschiedenes

Kann eine kurze Nachricht unsere Einstellung zu abgelaufenen Lebensmitteln ändern?

Wenn Menschen lernen, dass „mindestens haltbar bis“ nicht gleichbedeutend mit „unsicher“ ist, verschwindet ihre Angst vor abgelaufenen Lebensmitteln und sie sind plötzlich offener dafür, zu essen und zu teilen, was sie früher weggeworfen hätten.

Studie: Einfach und clever – durch eine Informationsintervention die Bereitschaft der Verbraucher zum Verzehr und Anbieten abgelaufener, aber noch genießbarer Lebensmittel fördern. Bildnachweis: Towfiqu ahamed barbhuiya/Shutterstock.com

In einer aktuellen Studie veröffentlicht in Grenzen in der PsychologieForscher untersuchten, ob eine einfache Informationsintervention die Bereitschaft der Verbraucher erhöhen könnte, abgelaufene (aber immer noch vollkommen physiologisch unbedenkliche) Lebensmittel zu essen und anzubieten. Die Studie umfasste eine Kohorte von 558 Deutschen und verglich ihre Bereitschaft, abgelaufene Lebensmittel zu konsumieren oder zu teilen, nachdem sie Informationen über die ökologischen und finanziellen Vorteile erhalten hatten, die sich daraus ergeben, Lebensmittel nicht wegzuwerfen, deren Mindesthaltbarkeitsdatum kurz vor oder kurz danach liegt.

Die Studienergebnisse zeigten, dass Fälle (Teilnehmer, die die Intervention erhielten) über eine etwas stärkere persönliche Norm zur Abfallvermeidung berichteten und geringfügig geringere Gesundheitsrisiken durch abgelaufene Lebensmittel wahrnahmen. Diese Ergebnisse legen nahe, dass einfache Informationsinterventionen die persönlichen Normen und Risikowahrnehmungen der Verbraucher beeinflussen.

Hintergrund

Moderne Lebensmittelproduktionssysteme haben zu einer erstaunlichen Menge an überschüssigen Lebensmitteln geführt, von denen der überwiegende Teil weggeworfen wird, obwohl sie essbar und physiologisch nahrhaft sind.

Ein großer Teil dieser Verschwendung ist mittlerweile auf die Unklarheit über das Ablaufdatum zurückzuführen; Verbraucher glauben fälschlicherweise, dass ein „Mindesthaltbarkeitsdatum“ wie ein „Verbrauchsdatum“ eine Sicherheitsfrist sei, was dazu führt, dass sie Lebensmittel wegwerfen, die noch absolut sicher zu essen sind. Allein in Deutschland werden pro Person und Haushalt jährlich durchschnittlich 79 Kilogramm Lebensmittel verschwendet.

Die psychologische Grundlage übermäßiger Lebensmittelverschwendung stellt eine einzigartige Herausforderung dar, die auf die erhebliche Komplexität des Entscheidungsprozesses zurückzuführen ist. Das Essen eines abgelaufenen Artikels ist mit Umweltbedenken, wahrgenommenen Gesundheitsrisiken, persönlichen Gewohnheiten und sozialen Normen verbunden. Eine wirksame Intervention muss diese psychologischen Barrieren direkt angehen, Umweltpsychologen sind sich jedoch nicht bewusst, welche Arten von Interventionen die gewünschten Ergebnisse hervorrufen können.

Über die Studie

Die vorliegende Studie adressiert diese Wissenslücke teilweise, indem sie untersucht, ob „einfache und intelligente“ Informationsinterventionen (Aufklärung über die Vor- und Nachteile von Lebensmittelverschwendung und wie man Lebensmittel erkennt, die trotz eines mit „Verfallsdatums“ gekennzeichneten Lebensmittels sicher verzehrt werden können) ausreichen, um persönliche Normen und Risikowahrnehmungen zu ändern und so zu einer Verringerung der Lebensmittelverschwendung beizutragen.

Die Studie wurde online durchgeführt und umfasste eine Kohorte von 558 deutschen Erwachsenen, die nach dem Zufallsprinzip einer von zwei Gruppen zugeordnet wurden: 1. Die Versuchsgruppe (EG) erhielt eine kurze Informationsintervention, die sowohl „Problemwissen“ (Erklärung der Umweltauswirkungen von Lebensmittelverschwendung) als auch „Handlungswissen“ (spezifische Tipps, wie z. B. die Tatsache, dass ungeöffneter Joghurt oft eine Woche oder länger über das Mindesthaltbarkeitsdatum hinaus essbar ist) vermittelte, und 2. die Kontrollgruppe (CG) erhielt eine Placebo-Intervention (allgemeine Tipps zur gesunden Ernährung, aber keine spezifischen Kenntnisse über abgelaufene Lebensmittel).

Nach der Intervention mussten die Teilnehmer ein hypothetisches Lebensmittelauswahlexperiment durchführen, das Paare von Milchprodukten (Joghurt und Käse) mit unterschiedlichen Verfallsdaten umfasste: noch nicht abgelaufen, vor einem Tag abgelaufen oder vor einer Woche abgelaufen. Die Teilnehmer wurden gebeten, auszuwählen, was sie selbst konsumieren würden und was sie bereit wären, mit Freunden oder Familienmitgliedern zu teilen („anbieten“).

Alle Modelle wurden an Geschlecht, Alter und andere verwirrende soziodemografische Faktoren der Teilnehmer angepasst. Eigenverbrauch und Teilen wurden separat modelliert, um ihre Unterschiede vor und nach experimentellen Interventionen zu verdeutlichen.

Studienergebnisse

Die vorliegende Studie ergab, dass Verbraucher im Allgemeinen eher dazu neigen, abgelaufene (suboptimale) Lebensmittel selbst zu konsumieren, als sie engen Freunden oder der Familie anzubieten (p < 0,001), und verdeutlicht damit ein zentrales soziales Hindernis für die Abfallreduzierung. Studienergebnisse deuten jedoch darauf hin, dass einfache und intelligente Informationsinterventionen ausreichen könnten, um die Ergebnisse dieser psychologischen Barriere zu verbessern.

Insbesondere berichteten die Teilnehmer, die die Informationsintervention erhielten, im Vergleich zur Kontrollgruppe über eine deutlich stärkere (wenn auch geringe Auswirkung) persönliche moralische Norm für den Verzehr abgelaufener Lebensmittel (p < 0,05) und empfanden die damit verbundenen deutlich geringeren, aber moderaten Gesundheitsrisiken (p < 0,05).

Vergleichsmodelle ergaben, dass sich die Bereitschaft der Teilnehmer, abgelaufene Lebensmittel zu konsumieren, kaum oder gar nicht veränderte, die Interventionsgruppe jedoch deutlich eher bereit war, abgelaufene, aber noch essbare Lebensmittel anderen anzubieten (p < 0,05). Eine Mediationsanalyse bestätigte, dass dieser Effekt durch die Veränderungen persönlicher Normen und wahrgenommener Gesundheitsrisiken verursacht wurde, wobei wissenschaftlich bereitgestellte Informationen aus vertrauenswürdigen Quellen den Teilnehmern möglicherweise das Gefühl gaben, es sei moralisch richtig und sicher, die Lebensmittel zu teilen, anstatt sie zu verschwenden.

Schlussfolgerungen

Die vorliegende Studie liefert wertvolle Einblicke in die Psychologie der Lebensmittelverschwendung und zeigt, dass einfache, gezielte Informationen ein wirksames Instrument für Veränderungen sein können. Während Studienergebnisse darauf hindeuten, dass „einfache und intelligente“ Interventionen das Potenzial haben, die persönlichen Ernährungsgewohnheiten der Verbraucher zu beeinflussen, anstatt sie völlig zu verändern, können sie den Menschen auch dazu verhelfen, Lebensmittel zu teilen, die andernfalls weggeworfen worden wären.

Der Autor weist jedoch darauf hin, dass die Ergebnisse auf selbst berichteten, hypothetischen Entscheidungen einer nicht repräsentativen Stichprobe deutscher Erwachsener basieren, was bedeutet, dass die Ergebnisse sorgfältig interpretiert und in realen Umgebungen bestätigt werden sollten.

Zukünftige öffentliche Gesundheitskampagnen sollten die soziale Dynamik des Essens untersuchen und ansprechen und die Menschen nicht nur dazu befähigen, abgelaufene Lebensmittel ihren eigenen Sinnen zu vertrauen, sondern sie auch selbstbewusst mit anderen zu teilen.

Laden Sie jetzt Ihr PDF-Exemplar herunter!


Quellen:

Journal reference:

Daniel Wom

Daniel Wom ist ein renommierter Webentwickler und SEO-Experte, der in der digitalen Welt eine beeindruckende Karriere aufgebaut hat. Als Betreiber mehrerer Blogs und Online-Magazine erreicht er jeden Monat mehr als 1 Million begeisterte Leser. Sein unermüdlicher Einsatz für Qualität im Web und seine Fähigkeit, die neuesten Trends und Entwicklungen im Webdesign und in der digitalen Kommunikation vorherzusehen und sich daran anzupassen, haben ihn zu einer angesehenen Persönlichkeit in der Branche gemacht. In unserem Portal ist er der führende Kopf hinter dem Import und der Analyse der neuesten Studien.

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert