Eier sind wieder auf dem Speiseplan: Studie findet keinen Zusammenhang zu Fettleibigkeit bei mäßiger Einnahme

Neue Forschungsergebnisse entlarven Mythen rund um Eier und Fettleibigkeit. Sie zeigen, wie ein moderater Verzehr die Gesundheit fördert, und zeigen gleichzeitig die besten Kochmethoden für maximalen Nährwert auf.
Aus Eiern gewonnene Phospholipide: Bestandteile wie Lecithin helfen nicht nur, die Cholesterinaufnahme zu reduzieren, sondern unterstützen auch den Fettstoffwechsel und tragen so zur Vorbeugung von Fettleibigkeit und damit verbundenen Gesundheitsrisiken bei.
In einer kürzlich in der Zeitschrift veröffentlichten Rezension GeflügelwissenschaftForscher führten eine umfassende Untersuchung durch, um herauszufinden, ob der häufige Verzehr von Eiern das Risiko für Fettleibigkeit bei gesunden Menschen erhöhen kann. Sie überprüften zwei Jahrzehnte Ernährungsliteratur zwischen 2002 und 2022 und stellten fest, dass die meisten aus Eiern gewonnenen Nährstoffe (Lecithine, Apolipoproteine und ungesättigte Fettsäuren) nicht mit einem erhöhten Risiko für Fettleibigkeit verbunden sind. Überraschenderweise deuten die meisten Untersuchungen darauf hin, dass diese Nährstoffe durch die Regulierung des Fettstoffwechsels die Wahrscheinlichkeit von Fettleibigkeit verringern. In der Untersuchung wurde auch darauf hingewiesen, dass die individuellen Reaktionen auf Cholesterin in der Nahrung unterschiedlich sind. Einige Menschen werden als „High-Responder“ eingestuft, bei denen es zu erheblichen Veränderungen des Cholesterinspiegels kommen kann, was die Bedeutung einer personalisierten Ernährungsberatung unterstreicht.
Insbesondere wurde festgestellt, dass die Wahl der Kochmethode die Nährstoffzusammensetzung von Eiern erheblich verändert und dadurch deren physiologische Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit erheblich beeinflusst. Insbesondere wurden weichgekochte Eier als die optimale Methode identifiziert, da sie im Vergleich zu hartgekochten Eiern oder Spiegeleiern die vorteilhaftesten Nährstoffe enthalten. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sieben bis acht Eizellen pro Woche bei gesunden Menschen nicht mit einem erhöhten Risiko für Fettleibigkeit verbunden waren.
Hintergrund
Kochmethoden und Nährstofferhaltung: Das Braten und Überhitzen von Eiern führt zu einem erheblichen Nährstoffverlust, während beim Weichkochen wichtige Vitamine, Lipide und bioaktive Verbindungen erhalten bleiben, was es zur gesündesten Zubereitungsmethode macht.
Fettleibigkeit ist eines der größten Gesundheitsprobleme der modernen Gesellschaft. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schätzt, dass jeder achte Mensch mit dieser Krankheit lebt. Der Zustand ist durch unnatürliches Gewicht (Body-Mass-Index) gekennzeichnet [BMI] > 30). Es wird mit zahlreichen chronischen und potenziell lebensbedrohlichen Erkrankungen in Verbindung gebracht, darunter Herz-Kreislauf-Erkrankungen (CVD), Typ-2-Diabetes (T2D), Lebererkrankungen und bestimmte Krebsarten.
Besorgniserregend ist, dass die Prävalenz von Fettleibigkeit in einem beispiellosen Ausmaß ansteigt. Aktuelle Prognosen gehen davon aus, dass bis 2035 mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung mit der chronischen Krankheit leben wird. Frühere Untersuchungen haben festgestellt, dass suboptimales Gesundheitsverhalten, insbesondere die Ernährung, die Hauptursache für die Entstehung von Fettleibigkeit ist.
Eier stellen eine alltägliche, erschwingliche und häufig konsumierte Quelle für hochwertiges Protein, Nährstoffe und essentielle Aminosäuren dar. Leider sind Eier reich an Cholesterin (ca. 186 mg pro großes Ei), einem erheblichen Risikofaktor für Fettleibigkeit. Während mehrere Studien darauf hindeuten, dass ein moderater Eierkonsum (1–2 Eier täglich) den Cholesterinspiegel im Blutkreislauf nicht wesentlich beeinflusst, gibt es erhebliche Unterschiede bei den individuellen Reaktionen, wobei einige Personen das Nahrungscholesterin effektiver verstoffwechseln als andere. Der Mangel an umfassenden Übersichten zu diesem Thema lässt Kliniker, Ernährungsberater und Verbraucher gleichermaßen im Unklaren über die gesundheitlichen Auswirkungen von aus Eiern gewonnenen Nährstoffen und ihre individuellen oder zusätzlichen Risiken für Fettleibigkeit.
Über die Rezension
Die vorliegende Untersuchung zielte darauf ab, den Zusammenhang zwischen Eierkonsum (bei gesunden Menschen) und dem Auftreten von Fettleibigkeit aufzuklären, wobei der Schwerpunkt auf den individuellen und summativen Auswirkungen verschiedener aus Eiern gewonnener Nährstoffe lag und so zukünftige Ernährungsrichtlinien über die Vor- und Nachteile des Eierkonsums (einschließlich täglicher) informiert werden sollten /wöchentlich empfohlene Einnahmerichtlinien). Das Publikationsscreening wurde über eine benutzerdefinierte Stichwortsuche in drei Online-Repositorien für wissenschaftliche Literatur durchgeführt – Scopus, PubMed und Google Scholar. Diese Repositorien wurden zwischen 2002 und 2022 nach relevanten Artikeln, Veröffentlichungen, Rezensionen oder Metaanalysen abgefragt.
Identifizierte Veröffentlichungen wurden überprüft, um Duplikate, nicht-englischsprachige Veröffentlichungen, kurze Mitteilungen, Fallberichte oder Veröffentlichungen mit unvollständigen Informationen zu eliminieren. Anschließend umfasste die synthetisierte Übersicht Veröffentlichungen, die Fettleibigkeit prägnant definieren und ihre Gesundheitsrisiken, globale Konsumtrends, aktuelle Prävalenz und Zukunftsprognosen auflisten. Anschließend werden Daten zu aus Eiern gewonnenen Nährstoffen identifiziert und zusammengestellt, die häufig in der Adipositasforschung zum Einsatz kommen, insbesondere Cholesterin, Lecithin, Fettsäuren, Proteine, Vitamine und Mineralien.
Überprüfen Sie die Ergebnisse
Globale Trends beim Eierkonsum: China ist mit einem jährlichen Pro-Kopf-Verzehr von 298 Eiern führend in der weltweiten Eierproduktion und -konsumation, was die Rolle von Eiern als Grundnahrungsmittel in einer vielfältigen Ernährung unterstreicht.
In der Untersuchung wurde Cholesterin als der umstrittenste Nährstoff im Diskurs über Eierfettleibigkeit identifiziert, es wird jedoch hervorgehoben, dass die endogene Modulation des extern aufgenommenen Cholesterins durch den gesunden menschlichen Körper mehr als ausreicht, um einen moderaten Eierkonsum (~ 1–2 Eier täglich) zu erklären. Frühere Untersuchungen konnten keinen konkreten Zusammenhang zwischen mäßigem Eierkonsum und Fettleibigkeit oder Übergewicht (BMI > 25) nachweisen. Diese Schlussfolgerungen werden durch zusammenfassende Statistiken untermauert, die zeigen, dass <10 Eizellen pro Woche das Risiko für Fettleibigkeit nicht wesentlich verändern.
Im Gegensatz dazu sind Eier eine der gesündesten Quellen für Proteine und essentielle Aminosäuren und enthalten auch erhebliche Mengen an Vitaminen und Mineralstoffen, was ihre allgemeinen gesundheitlichen Vorteile unterstreicht. „Wenn die wöchentliche Aufnahme zwischen sieben und acht liegt, besteht bei Menschen mit einem normalgewichtigen BMI von <25 kein Risiko für Übergewicht oder Fettleibigkeit und sie maximieren ihre Nährstoffaufnahme“, erklärten die Autoren.
Jüngste Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass Kochmethoden das Nährstoffprofil von Eiern verändern können, wobei Braten und Überhitzen zu Nährstoffverlusten führen können. Als nahrhafteste Zubereitungsmethode wurden weichgekochte Eier empfohlen, die sowohl Lipide als auch bioaktive Nährstoffe enthalten. Ungekochtes Eiweiß kann jedoch aufgrund von Antinährstofffaktoren und bakterieller Kontamination Risiken bergen. Aktuelle Ernährungsempfehlungen halten gekochte oder weichgekochte Eier für die gesündesten, obwohl weitere gezielte Untersuchungen erforderlich sind, um diese Annahmen zu bestätigen.
Schlussfolgerungen
Vitamin-Kraftpaket: Eier enthalten fast jedes Vitamin außer Vitamin C, wobei das Eigelb fettlösliche Vitamine wie A, D, E und K liefert, die für verschiedene Körperfunktionen unerlässlich sind.
Die vorliegende umfassende Übersicht verdeutlicht den Mangel an Beweisen, die einen Zusammenhang zwischen häufigem, aber mäßigem Eierkonsum und einem erhöhten Risiko für Fettleibigkeit belegen. Die begrenzte Literatur zur Untersuchung des Cholesteringehalts von Eiern mit unerwünschten gesundheitlichen Folgen zeigt, dass die endogenen Cholesterin-Modulationsmechanismen des menschlichen Körpers ausreichen, um den aus Eiern stammenden Cholesterinüberschuss zu erklären. Im Gegensatz dazu sind Eier eine der gesündesten Quellen für Proteine, essentielle Aminosäuren und Mikronährstoffe, die sich positiv auf die menschliche Gesundheit auswirken.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die gesundheitlichen Vorteile von Eiern sie zu einer idealen Ergänzung der täglichen Ernährung des Menschen machen. Während Menschen mit bereits bestehenden Cholesterinerkrankungen (hohe Reaktivität oder hohe Ausgangswerte) möglicherweise ihren wöchentlichen Eikonsum einschränken müssen, sollten gesunde Personen bei weniger als 10 Eiern pro Woche keine Bedenken haben. Weitere Untersuchungen sind erforderlich, um zu untersuchen, wie sich kulturelle Ernährungsgewohnheiten und Eierkonsum auf das Risiko von Fettleibigkeit auswirken, da sich die Essgewohnheiten zwischen den Bevölkerungsgruppen erheblich unterscheiden. Weitere Untersuchungen sind erforderlich, um die besten Kochmethoden für eine optimale Nährstoffaufnahme der Eier zu ermitteln.
Keine systematische Überprüfung, Ergebnisse nicht gezeigt, eindeutig branchenbeeinflusst. Geflügelwissenschaft??
Quellen:
- Chen, J., Pei, B., & Shi, S. (2024). Association between egg consumption and risk of obesity:A comprehensive review: EGG CONSUMPTION AND OBESITY. Poultry Science, 104660. DOI: 10.1016/j.psj.2024.104660, https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0032579124012380