Demenzrisiko bei Partnerinnen: Wenn der Ehemann den Herzinfarkt erleidet
Eine japanische Studie zeigt, dass verheiratete Frauen über 65 Jahre, deren Ehemänner einen Herzinfarkt oder Schlaganfall erlitten, ein um ein Drittel erhöhtes Demenzrisiko aufweisen, was alarmierende Hinweise auf die weitreichenden Auswirkungen kardiovaskulärer Erkrankungen auf Partner und deren Gesundheit gibt.
Eine neue Studie aus Japan hat gerade für Aufsehen gesorgt, und das nicht ohne Grund. Die Überschrift „Herzinfarkt beim Ehemann – erhöhtes Demenzrisiko bei der Partnerin“ spricht für sich und weckt das Interesse von Medizinerinnen und Medizinern weltweit. Die Untersuchung konzentrierte sich auf rund 47.000 ausschließlich über 65 Jahre alte, verheiratete Personen, die erstmals mit einem kardiovaskulären Ereignis, also einem Herzinfarkt oder Schlaganfall, konfrontiert wurden.
In der Studie zeigt sich ein besorgniserregendes Resultat: Fast alle der untersuchten Fälle betrafen Männer, und von den Partnerinnen, die während eines fünfjährigen Nachbeobachtungszeitraums erkrankten, wurde bei 559 Frauen eine Demenz festgestellt. Die Damen, deren Partner an einem kardiovaskulären Ereignis litten, hatten ein um ein Drittel höheres Risiko, selbst an Demenz zu erkranken, verglichen mit Frauen, deren Ehemänner gesund waren.
Die Ursachen hinter dem Risiko
Die Ergebnisse werfen viele Fragen auf und lassen die „Warnlampen“ bei den Fachleuten angehen. Was könnte zu diesem erhöhten Risiko führen? Verschiedene Erklärungen sind möglich. Zunächst könnte der Stress eine entscheidende Rolle spielen, den die Partnerinnen empfinden, während sie den Gesundheitszustand ihres Mannes beobachten. Die Angst um den Partner, der möglicherweise nicht mehr lange zu leben hat, und die zusätzlichen Belastungen, die mit der Pflege eines erkrankten Angehörigen einhergehen, könnten ausschlaggebend sein.
Studien belegen, dass Pflegepersonen von demenzkranken Menschen auch ein deutlich höheres Risiko haben, selbst an Demenz zu erkranken, bis zu einem Sechsfachen ist die Wahrscheinlichkeit erhöht. Dies deutet darauf hin, dass der Stress und die emotionale Belastung tatsächlich Einfluss auf die kognitive Gesundheit der Pflegenden haben könnten.
Temporeiche Altersstudien deuteten zudem an, dass langjährige Lebenspartner durch einen ähnlichen Lebensstil tendenziell ähnliche gesundheitliche Risiken teilen. Gemeinsam genießen sie die selben kulinarischen Vorlieben, die möglicherweise ungesund sind. Eine gemeinsame, inaktive Lebensweise und wenig soziale Interaktion können weitere Risikofaktoren darstellen und somit auch die Wahrscheinlichkeit einer Demenzerkrankung miteinander verknüpfen. Derartige Gemeinsamkeiten sind bei älteren Paaren nicht selten und lassen sich in vielen Lebensbereichen beobachten, was den Spruch untermauert, dass sich „Frauchen, Herrchen und Hund“ im Laufe der Jahre einander angleichen.
Wichtige Hinweise für Fachärzte
Die Schlussfolgerungen aus dieser japanischen Untersuchung müssen für Hausärzte und Fachärzte weitreichende Folgen haben. Wenn ein Patient an einem Herzinfarkt, Schlaganfall oder gar an Demenz leidet, sollte auch das Wohl des Partners auf dem Schirm der medizinischen Fachwelt sein. Es ist entscheidend, eine gründliche medizinische Untersuchung des Partners durchzuführen und, falls erforderlich, einen gesunden Lebensstil auf den Weg zu bringen.
Das Teilen von Risikofaktoren ist beunruhigend, aber auch ein Aufruf zur Handlung. Es wird deutlich, dass gesunde Lebensgewohnheiten nicht nur das individuelle Wohlbefinden fördern, sondern auch diejenigen schützen können, die uns am nächsten stehen.
Insgesamt stellt diese Studie nicht nur eine Warnung dar, sondern zeigt auch, wie eng das Schicksal von Ehepaaren in Bezug auf Gesundheit miteinander verwoben sein kann. Die Erkenntnisse richten einen Blick auf die Notwendigkeit, Gesundheitsrisiken in Partnerschaften aufmerksam im Auge zu behalten und zu adressieren.