Nikotinbeutel im Trend: Gesundheitsrisiken und Suchtgefahr im Blick!

Die zunehmende Beliebtheit von Nikotinbeuteln, auch bekannt als Snus, insbesondere unter jungen Menschen, sorgt für Besorgnis. Diese Produkte sind in verschiedenen Geschmacksrichtungen und Verpackungen erhältlich, sowohl mit als auch ohne Tabak. Nutzer, wie der Münchner Student Tobias, greifen auf Snus zurück, um ihre Konzentration in stressigen Situationen zu steigern, etwa während Prüfungen.
Neben der Nutzung durch Einzelpersonen ist Snus auch häufig in Hiphopvideos zu sehen und findet im Leistungssport Verwendung. Dennoch warnt Dr. Tobias Rüther, ein Suchtmediziner, vor der Suchtgefahr, die mit dem Konsum von Nikotin verbunden ist. Besonders kritisch ist die Tatsache, dass tabakfreie Nikotinbeutel oft einen hohen Nikotingehalt aufweisen, während der Original Snus Tabak enthält.
Risiken und Warnungen
Nikotin kann den Blutdruck erhöhen und gesundheitliche Probleme wie Diabetes und Herzrhythmusstörungen verursachen. Es wird gleichermaßen auf mögliche Entzündungen in der Mundhöhle und Zahnverlust hingewiesen, die durch den Konsum von Nikotinpouches ausgelöst werden können. In Schweden beispielsweise sind diese Produkte legal, und der Zigarettenkonsum ist dort relativ niedrig.
In Deutschland ist der Verkauf von tabakhaltigem Snus verboten, ebenso wie der Verkauf von tabakfreien Nikotinbeuteln, die jedoch leicht in Tankstellen, Kiosken und online erhältlich sind. Anfragen zu Unfällen mit Nikotinbeuteln bei Kindern sind gestiegen, wobei Symptome wie Übelkeit und Erbrechen zu verzeichnen sind. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft warnt eindringlich vor dem hohen Suchtpotential nikotinhaltiger Erzeugnisse. Der Branchenverband der Tabakindustrie fordert zudem eine kontrollierte Freigabe von tabakfreien Nikotinpouches.
Die Suchtgefahr von tabakfreien Nikotinbeuteln wird auch durch eine Studie der Tabakambulanz der Ludwig-Maximilians-Universität München und des Bundesamts für Risikobewertung (BfR) untermauert, die das Suchtpotenzial und die gesundheitlichen Auswirkungen dieser Produkte untersucht hat. Diese Beutel enthalten Pulver aus Nikotinsalzen und Trägerstoffen und können unauffällig unter der Oberlippe platziert werden, was ihren Käuferkreis erweitern könnte. Die Studie befasste sich mit unterschiedlichen Nikotinmengen und stellte fest, dass diese Produkte aufgrund der hohen Nikotinabgabe krankhafte Reaktionen im Herz-Kreislauf-System hervorrufen können.
Die steigende Verbreitung von Nikotinbeuteln, wie auch die Werbung in sozialen Medien, trägt zur Besorgnis bei. In einigen Nachbarländern sind diese Produkte bereits in Schulen zu finden. Dies weckt die Befürchtung, dass die Nikotinabhängigkeit gefördert wird und neue Nutzer in den Konsum von anderen Nikotinprodukten oder Tabakzigaretten einsteigen.